Verein zur Förderung der Erforschung des südostbayerischen Meteoritenkrater-Streufeldes e.V.

Neuer umfangreicher Artikel zum Chiemgau-Impakt – Die Eisensilizide

Der komplette Artikel in deutscher Übersetzung

Neuer umfangreicher Artikel zum Chiemgau-Impakt – Die Eisensilizide: Geschichte der Entdeckung, alte und neueste Untersuchungen und Erkenntnisse.

Der jüngst erschienene Artikel kann nachfolgend heruntergeladen werden. Für alle diejenigen, die des Englischen nicht so mächtig sind, folgen die übersetzte Zusammenfassung und danach die am Schluss des Artikels stehende Danksagung (Übersetzung der Einfachheit halber mit Deepl.).

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Zusammenfassung

Vor etwa 20 Jahren entdeckten Amateurarchäologen und Heimatforscher das etwa 60 km x 30 km große Eisensilizid-Streufeld (FESI) in den Landkreisen Chiemgau und Inn-Salzach-Region im Südosten Deutschlands. Sie wiesen den Zusammenhang zwischen der FESi-Verteilung und den weit verbreiteten Ringwall-Kratern nach und vermuteten ein Meteoriten-Einschlagsereignis, das heute unter dem Namen Chiemgau-Impakt bekannt ist. Verbreitet im Streufeld und in Einzelfunden weit darüber hinaus wurden Tausende von millimeter- bis zentimetergroßen FESI-Partikeln mit einer Gesamtmasse von mehr als 2 kg geborgen und dokumentiert, wobei ein großer Brocken von 8 kg als Einzelfund hervorsticht. Die Fundschicht liegt weitgehend einheitlich in einer Tiefe von 30 – 40 cm in einem glazialen Lockersedimentboden. Mikrosonden-, SEM-EDS-, TEM- und EBSD-Analysen ergaben als Hauptminerale Gupeiit und Xifengit, untergeordnet Hapkeit, Naquit und Linzhite. Neben den Hauptelementen Fe und Si der Matrix wurden bisher mehr als 30 weitere chemische Elemente untersucht, darunter Uran und verschiedene REE [Seltene Erden]. In die FESI-Matrix sind die Karbidminerale Moissanit und Titankarbid als hochreine Kristalle sowie Chamrabaevit, Zirkoniumkarbid und Urankarbid, außerdem CAIs [Calcium-Aluminium-Einschlüsse], eingelagert. REM-Bilder weisen auf Schockmetamorphose hin. Der vorliegende Artikel beschreibt die Entdeckungsgeschichte dieses weltweit einmaligen FESI-Vorkommens mit den genauen Fundsituationen, sowie die sehr unterschiedlichen Morphologien der Fundpartikel mit den makroskopisch erkennbaren Komponenten und SEM EDS-Beispielen.

Danksagung

Die erste Würdigung in tiefer Dankbarkeit gilt der Entdeckergruppe des Chiemgau-Impaktes der Heimatforscher und Amateurarchäologen (W. Mayer, R. Beer, G. Benske, C. Siegl, R. Sporn, T. Bliemetsrieder), die in den ersten Jahren der Erkundung trotz mancher Anfeindungen die Feldarbeiten zu den Kratern und den Eisensiliziden mit sorgfältigster Dokumentation unter erheblichem persönlichem finanziellem Einsatz recht akribisch durchführten. Aus dieser Gruppe muss W. Mayer hervorgehoben werden, weil er zweifellos der Entdecker des Chiemgau Impakt-Phänomen und der frühe enthusiastische Förderer der Forschung war. Wesentliche Unterstützung erhielt das Team durch die ersten wissenschaftlichen Analysen der Eisensilizide durch Dr. B. Raeymaekers (InfraServGendorf), der den ersten Nachweis für die Hauptkomponenten Gupeiit und Xifengit mit den hochreinen Titankarbiden als Begleitmineralen erbrachte. Zusammen mit ihm wurde erstmals die Hypothese eines kosmischen Ereignisses mit meteoritischen Eisensiliziden und Einschlagskratern in einem großen Streufeld aufgestellt.
Ein großes Dankeschön geht an das CIRT (Chiemgau Impact Research Team), das in den folgenden Jahren bis heute so viel Engagement bei allen Forschungsarbeiten gezeigt hat, insbesondere an Dr. Michael A. Rappenglück M. A., Astronom und Archäoastronom, und seine Frau Barbara Rappenglück M. A., Historikerin, an Hans-Peter Matheisl und Alfred Dufter für vielfältige wissenschaftliche, technische und organisatorische Beiträge und Hilfe über 15 Jahre und länger.
Ein großes Dankeschön gilt auch allen Grundbesitzern, die die Suche nach den Eisensiliziden ermöglicht haben und in vielen Fällen auch aktiv an der Bergung beteiligt waren, zu viele, um hier namentlich genannt werden kann. Von den lokalen Behörden ist besonders die Gemeinde Grabenstätt mit ihrem inzwischen pensionierten Bürgermeister Georg Schützinger zu erwähnen, für dessen Unterstützung großer Dank ausgesprochen wird. Schließlich danken wir dem gemeinnützigen „Forschungsförderverein Chiemgau Impakt e.V.“, dessen Vorsitzender und stellvertretender Landrat Josef Konhäuser bei der Überwindung vieler Schwierigkeiten half.