Verein zur Förderung der Erforschung des südostbayerischen Meteoritenkrater-Streufeldes e.V.

Chiemgau-Impakt: Neues auf den Webseiten der CIRT-Forschung

Liebe Vereinsmitglieder,

nachdem Sie hoffentlich die kürzlich verschickte Broschüre über die Forschungen des CIRT zum Chiemgau-Impakt studiert haben und auch etwas Reklame für dieses großartige Projekt gemacht haben, gibt es wieder Neues zu berichten:

Der neue Artikel über die archäologische Ausgrabung Chieming-Stöttham, der in der Broschüre bereits angekündigt wurde, ist nunmehr in der international angesehenen Zeitschrift „Mediterranean Archaeology and Archaeometry“ erschienen:

THE CHIEMGAU METEORITE IMPACT SIGNATURE OF THE STÖTTHAM ARCHAEOLOGICAL SITE (SOUTHEAST GERMANY)

von K. Ernstson, C. Sideris, I. Liritzis, A. Neumair

Ein wenig mehr dazu sowie die Artikel-Zusammenfassung stehen HIER auf der Chiemgau-Webseite .

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Eine weitere interessante Beobachtung gibt es von den kleinen Kratern aus dem Impakt-Streufeld zu berichten. Nachdem im vorletzten Jahr die Krater von Mauerkirchen und Kaltenbach mit überraschenden Befunden aufwarteten, worüber dann auf der renommierten Tagung der AGU (American Geophysical Union) in San Francisco berichtet wurde, hat jetzt eine Aufarbeitung älterer mineralogischer Dünnschliffe den Krater #001 im nordöstlichen Teil der Streuellipse ins wissenschaftliche Blickfeld gerückt.

Dünnschliff-Aufnahme Quarzit mit diaplektischem Feldspat und Muskovit, Chiemgau-Imapkt

Dünnschliff (40 mm x 27 mm, gekreuzte Polarisatoren) von einem Quarzitgeröll aus dem Krater #001 mit diaplektischem Glimmer- und Feldspat-Glas (in dem mittleren schwarzen Auslöschungsbereich). Bild anklicken zum Vergrößern

So sind im Dünnschliff unter dem Polarisationsmikroskop klare Schockeffekte (sogenanntes diaplektisches Glas) in den Mineralen Glimmer und Feldspat nachzuweisen, die eindeutig ein meteoritisches Impaktereignis belegen. Darüber hinaus hat sich gezeigt, dass diese rein mechanisch durch den extremen Schockdruck zu (diaplektischem) Glas gewordenen Glimmer (Muskovit) eine Besonderheit darstellen, die – soweit bekannt ist – bisher in der Impaktforschung unbekannt war. Der mit dem diaplektischen Muskovit im Krater #001 zusammen auftretende diaplektische Feldspat ist dagegen in der Impaktforschung seit langem als Schockeffekt bekannt und wäre für sich allein schon ein Impaktbeweis beim Krater #001.

Ein ausführlicher Bericht darüber steht auf der Chiemgau-Impakt-Seite.

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Chiemgau-Impakt:  Auch die deutsche Fassung zum Doppelkrater im Chiemsee  ist nunmehr anklickbar !!!!

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Bisher erst auf die englische Chiemgau impact-Seite gesetzt ist ein kleiner aufschlussreicher Text mit Bildern zum Doppelkrater am Boden des Chiemsees, der sehr hübsche Gegenstücke auf dem Mars und in einem Schock-Experiment zur Entstehung von Doppelkratern besitzt.

Doppelkrater auf dem Mars und am Boden des Chiemsees zum Vergleich

Hier ist eins der Bilder zu sehen; der ganze Text kann HIER angeklickt werden. Die deutsche Version wird in Kürze dazukommen.

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Neue Funde und Befunde im Saarland lassen eine enge Parallele zum Chiemgau-Impakt immer  wahrscheinlicher werden. Dazu gibt es einen neuen Artikel, zu dem es auf der Chiemgau-Seite eine kurze Einführung gibt. Dort kann man den Artikel, der im Internet-Wissenschaftsforum Scribd postiert wurde, anklicken.

sehr ähnliche glasummantelte Gerölle im Saarland (Nalbach) und im Chiemgau-Kraterstreufeld

Nur eine von sehr vielen Parallelen im Saarland (vermuteter Nalbach-Impakt) und im Chiemgau-Streufeld: glasummantelte Gerölle.