Verein zur Förderung der Erforschung des südostbayerischen Meteoritenkrater-Streufeldes e.V.

Neues auf der www.chiemgau-impakt.de Webseite

Liebe Vereinsmitglieder,

neben dem öffentlichen Vortrag des CIRT am 30. März in Grabenstätt mit der Widmung des neuen Gesteinsnamens „Chiemit“ an den Landkreis Traunstein hat sich auch sonst einiges getan, worüber wie üblich auf der Webseite des CIRT berichtet wird. Für diejenigen, die beim Vortrag nicht dabei waren, stellen wir hier zunächst noch mal vor:

Von Werner Mayer wurde am Ringwall des Tüttensee-Meteoritenkraters eine Gesteinsprobe aufgesammelt, die die typischen Merkmale von Shattercones aufweist, also Bruchmarkierungen im Gestein, die nur durch Schock bei einem Impakt erklärt werden können:

Shattercones vom Tüttensee-Krater (Chiemgau-Impakt)  

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Die Zusammenarbeit mit der Russischen Akademie der Wissenschaft (Dr. Tatyana Shumilova, Direktorin des Labors für Diamant-Mineralogie, Geologisches Institut, Komi-Wissenschaftszentrum der Russischen Akademie der Wissenschaften in Syktyvkar) hat sich sehr fruchbar entwickelt, und es ist eine erste gemeinsame Publikation der russischen Kolleg(inn)en mit dem CIRT auf der renommierten internationalen Tagung, der 43. Lunar and Planetary Science Conference (LPSC), 19. – 23. März 2012, The Woodlands, Texas, USA, erschienen (Sitzung über Impakte), die sich dem neuen Chiemit-Material widmet:

Chiemgau-Impakt: Ein neues Kohlenstoff-Impaktgestein

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Eine weitere hochinteressante Zusammenarbeit hat sich mit einem weltweit angesehenen Spezialisten für Hochgeschwindigkeitsfotografie – vor allem in der Ballistik – eröffnet: Werner Mehl, Professionelle Messtechnik, http://www.kurzzeit.com/. In dieser Zusammenarbeit geht es um experimentelle Impaktforschung mit hochenergetischen Einschlägen und die Erzeugung von simulierten Großmeteoriteneinschlägen, die mit Hochgeschwindigkeitskameras mit Bildfolgen von bis zu 1 Million/Sekunde gefilmt werden. Eins dieser eindrucksvollen Videos mit Erläuterungen im Zusammenhang mit dem Chiemgau-Impakt und der Entstehung des Tüttensee-Kraters kann auf der CIRT-Seite angeklickt werden:

Chiemgau-Einschlag: Impakt im Experiment

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In weiteren Beiträgen beschäftigt sich das CIRT mit Schmelzgesteinen, die beim Impakt entstehen, große Ähnlichkeiten mit vulkanische Bildungen haben und sogar mit menschlichen Produkten verwechselt werden können, was in der Wissenschaft häufig mit dem Begriff der Konvergenz bezeichnet wird: Ganz unterschiedliche Prozesse können zu sehr ähnlichen Ausbildungen führen. In dem Zusammenhang wird über Bimsfunde vom Chiemsee berichtet und der baugeschichtlich interessante Ablöschbims der Eisenhütten von Achthal und Bergen erörtert.

Bims als Impaktgestein (Impaktit)   und

 

Drei Wege zum Bims

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Nicht nachgelassen haben die Kommentare zum Chiemgau-Impakt insbesondere durch zwei Internet-Blogger aus dem lokalen Bereich, darunter ein promovierter Geologe. Von Kenntnissen über Impaktphänomene und vom Verständnis für geologische Impaktvorgänge, mineralogische, geophysikalische und geochemische Zusammenhänge scheinen diese Beiträge nicht getrübt zu sein. Selbst unter unseren Vereinsmitgliedern lösen deren Inhalte nur Kopfschütteln, meist aber eher lustige Kommentare aus.