Verein zur Förderung der Erforschung des südostbayerischen Meteoritenkrater-Streufeldes e.V.

Guter Jahresausklang: Umfangreicher Artikel zum Chiemit im Druck erschienen

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Liebe Leser(innen) und Besucher(innen) unserer Seite,

Das Chiemgau-Impakt/CIRT-Vereins-Jahr endet mit dem gerade jetzt im Druck erschienenen ausführlichen Artikel zu unserem mittlerweile wohlbekannten Chiemit-Impaktgestein, das nach allen Regeln der – mineralogischen und petrographischen – Kunst untersucht wurde. Mit diesem Link gelangen Sie  zu unserer www.chiemgau-impakt.de -Seite, wo mehr dazu (Abstract, Zusammenfassung in Deutsch usw.) zu lesen ist.

Sie werden sich möglicherweise wundern, dass dieser umfassende „highlighting“ Artikel zum Chiemgau-Impakt und zum Chiemit in einer chinesischen Zeitschrift gedruckt ist. Dazu ist anzumerken, dass unglücklicherweise die „große Politik“ auch die Wissenschaft nicht verschont. Wie unsere russischen Kolleg(inn)en und Koautor(inn)en erzählen, haben sie immer wieder feststellen müssen, dass ihre bei amerikanischen Zeitschriften eingereichten Artikel teilweise mit absurden und lächerlichen Argumenten bereits im ersten Schritt vom Editor (d.h. ohne überhaupt zum Peer Review zugelassen zu werden) abgelehnt wurden, und dass es wohl ein offenes Geheimnis ist, dass russische Autoren teilweise direkt boykottiert werden. Nichts unterstreicht das besser als z.B. die Liste bei der renommierten amerikanischen Mineralogen-Zeitschrift „American Mineralogist“, in der das gesamte Editorial Board mit Namen, Herkunft und e-Mail-Adressen aufgeführt sind. Unter den 74 (!) Mitherausgeber(inne)n aus aller Welt (darunter 6 aus Deutschland, 6 aus Frankreich, 5 aus Großbritannien, weitere aus Italien, Österreich, Norwegen, Argentinien, Japan usw., Zahlen für 2018) findet sich niemand (!) aus Russland oder aus den ehemaligen Sowjetrepubliken.

Die Zeitschrift Acta Geologica Sinica (English Edition), bei der wir jetzt gedruckt wurden, sieht das anders, und wir sind keineswegs unglücklich, dass unser Artikel dort nach Peer Review (drei internationale Gutachter) angenommen wurde. AGS ist ein ehrwürdiges, bereits seit 1923 existierendes und zu den renommiertesten geowissenschaftlichen Zeitschriften in China gehörendes Publikationsorgan. In einem gleichfalls renommierten Verlag (John Wiley & Sons, Inc.) herausgegeben, muss sie sich auch international nicht verstecken, und wenn – zwar umstritten – der sogenannte Einflussfaktor (impact factor) von wissenschaftlichen Zeitschriften herangezogen wird, liegen z.B. American Mineralogist und Acta Geologica Sinica (English Edition) gleichauf.

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Ergänzung: Hier erscheint es angebracht, noch einmal auf den Wilhelm-Busch- Sauerkraut-Beitrag  Wofür sie besonders schwärmt…  zu verweisen, in dem wir den Tagungsbeitrag von 2017 (Abstract und Poster) von Robert Huber, Robert Darga und Hans Lauterbach angesprochen hatten. Dort hatten die Drei mal wieder Front gegen die Forschungen zum Chiemgau-Impakt und alle Erkenntnisse und Publikationen der Forscher zu diesem spektakulären Thema gemacht. Alles Pseudo-Impaktite sowie menschliche und Eiszeit-Bildungen, so ihre Schlussfolgerungen, bei denen auch der Chiemit nicht fehlen durfte. (Übersetztes) Zitat aus dem Poster von Huber, Darga und Lauterbach:

„Chiemit“

Befunde von bimsstein-artigem Kohlenstoff, der vom CIRT aus den Bayerischen Alpen und einer kleinen Insel des Chiemsees gesammelt wurde, wurden der Öffentlichkeit als „Chiemit“ vorgestellt. Viele Behauptungen in Bezug auf exotische Bestandteile wie diamantähnlichen Kohlenstoff und Carbin-ähnliche Minerale wurden aufgestellt. Wir konnten Proben von beiden Originalstandorten untersuchen. Sowohl die Farbe als auch der Habitus ähneln verwittertem Koks. Dies wurde durch eine vorläufige Element-Analyse bestätigt, die die identische chemische Zusammensetzung im Vergleich mit Koks nachwies.
Fazit: Das Material ist normaler Schmiedekoks und kein exotisches Material.