Liebe Vereinsmitglieder, liebe interessierte Leser(innen) dieser Seite,
in wenigen Stunden geht dieses Jahr zu Ende, ein Anlass, kurz die wesentlichen Tätigkeiten unserer Forschung mit ihren wichtigsten Ergebnissen sowie begleitenden Ereignissen Revue passieren zu lassen. Das soll ohne lange Texte geschehen und sich vor allem auf viele Bilder stützen, die Sie zu einem Teil bereits in früheren Artikeln auf den Chiemgau-Impakt-Webseiten gesehen haben und die an eben diese Artikel ebenso wie an ein insgesamt erfolgreich verlaufenes Jahr 2016 erinnern sollen.
Impakt-Spielerei in der Kiesgrube Eglsee
Bodenradarmessungen
In Fortführung der Bodenradarmessungen des vergangenen Jahres, wurden von unseren tschechischen Kollegen Dr. Pavel Kalenda und Ing. Rudolf Tengler aus Prag diese Messungen mit Profilen am Tüttensee fortgesetzt und vorläufig beendet. Und das Resultat dieser nunmehr rund um den Krater und auf dem Wasser durchgeführten Messungen heißt einmal mehr: Den Messungen (Zitat OVB online) „…..zufolge stehen die entdeckten deformierten Schichten in völligem Widerspruch zu der von regionalen Geologen vorgetragenen Behauptung, dass der Tüttensee ein eiszeitliches Toteisloch sei. Die Georadar-Ergebnisse bestätigten vielmehr die vom CIRT mit vielfachen Belegen untermauerte These, dass der Tüttensee-Kessel durch einen Meteoriteneinschlag entstanden ist. Vorsitzender [des Forschungsfördervereins] Konhäuser stellte klar: „Das Toteisloch ist kaputt – endgültig“.
Weitere Bodenradarmessungen zusammen mit den CIRT-Forschern wurden von Geophysikern aus Bonn und Mülheim a.d. Ruhr vorgenommen. Dabei ging es einmal um Vergleichsmessungen verschiedener Radar-Equipments am Tüttensee-Ringwall, um Messungen in einem weiteren neu entdeckten 50 m-Krater (Purkering) , um Messungen über Tsunami-Ablagerungen in verschiedenen Kiesgruben im Randbereich des Chiemsees sowie um Messungen zu archäologischen Befunden in Chieming zusammen mit Ortsheimatpfleger Hubert Steiner.
Abb. 1. Bodenradar-Vergleichsmessungen mit verschiedenen Apparaturen am Tüttensee.
Digitales Geländemodell und neue Krater
Abb. 2. Ein fantastisches neues Werkzeug für Geologen und Geophysiker: Das digitale Geländemodell DGM 1 mit extrem hochaufgelöster Gelände-Oberfläche selbst im dichten Wald. Hier verschiedene Computer-Bearbeitungen der DGM 1-Daten für jüngst entdeckte Krater im Streufeld des Chiemgau-Impaktes (Kometeneinschlag).
Neue Messungen der Geophysik
Abb. 3. Neue Geophysik: Bodenradar Kiesgrube Eglsee, Krater Purkering, Archäologie Chieming; Magnetische Suszeptibilitätsmessungen und Impuls-Elektromagnetik im Krater Mauerkirchen 2; Magnetfeldmessungen im Krater Purkering.
Der Chiemsee-Tsunami des Chiemgau-Impaktes
Abb. 4. Neue Geländebefunde zum Chiemsee-Tsunami in verschiedenen Kiesgruben.
Abb. 5. Poster-Ausstellung zu den Kienberger Donnerlöcher auf dem Gautrachtenfest Peterskirchen. Im Bild vor den Postern des CIRT Kienbergs Ortsheimatpfleger Schiebl.
Abb. 6. Neue Impakt-Funde vom Tachinger See: Bruch und Korrosion (oben) und Glashaut-Gerölle mit Spallationsrissen.
Seminar in Tschechien zum Chiemgau-Impakt
8. März 2016 im Institut für Geochemie, Mineralogie und mineralische Ressourcen der Karls-Universität Prag:
Kráterové pole v Chiemgau
Publikationen zum Chiemgau Impakt
Evidence for superparamagnetic nanoparticles in limestones from Chiemgau crater field, SE Germany. V. Procházka1 , G. Kletetschka1 , 1 Institute of Hydrogeology, Engineering Geology and Applied Geophysics, Charles Univ., Albertov 6, CZ-12843 Praha 2, Czech Republic (vprochaska@seznam.cz)
EVIDENCE OF A METEORITE IMPACT-INDUCED TSUNAMI IN LAKE CHIEMSEE (SOUTHEAST GERMANY) STRENGTHENED. K. Ernstson, Faculty of Philosophy I, University of Würzburg, D-97074 Würzburg, Germany, kernstson@ernstson.de
Publikationen in Vorbereitung
zum Chiemit, zusammen mit der Russischen Akademie der Wissenschaften, Institut für Diamant-Mineralogie, Dr. Tatyana Shumilova
zu den Bodenradarmessungen am Tüttensee, zusammen mit der Tschechischen Akademie der Wissenschaften, Prag, Dr. Pavel Kalenda und Ing. Rudolf Tengler.