Wichtiger Hinweis:
Seit einiger Zeit gibt es eine eigene Webseite zum Nalbach(Saarland)-Impakt, die HIER aufgerufen werden kann
Liebe Vereinsmitglieder und sonstige Leser(innen) dieser Seite,
in den vergangenen drei Jahren haben wir auf unseren Webseiten wiederholt über Funde und Berichte geschrieben, die einen größeren Meteoriteneinschlag (Impakt) im Saarland nahe der französischen Grenze nahelegten. Dort im Saarland war der Heimatforscher und Amateurarchäologe Werner Müller, der bei Geländebegehungen zum ersten Mal diese Funde gemacht und danach publiziert hatte, auf die großen Gemeinsamkeiten zu Funden und Befunden beim Chiemgau-Impakt aufmerksam geworden, was zu einer engen Kooperation und einer gemeinsamen Präsentation auf der Tagung der Meteoritical Society im vergangenen Jahr in Edmonton, Kanada, geführt hatte.
Etwas anders als in Oberbayern ist im Saarland die Vorstellung eines solchen spektakulären Ereignisses von den Behörden, Ämtern, lokalen Geologen und Mineralogen mit bemerkenswertem Interesse und bei voller Unterstützung z.B. durch das Landesdenkmalamt aufgenommen worden. Und es hat dazu geführt, dass die Universität Trier eine Weiterführung der Untersuchungen im Rahmen einer wissenschaftlichen Diplomarbeit ermöglicht hat. Diese Diplomarbeit von Nico Berger aus St. Ingbert-Hassel ist vor wenigen Monaten mit einer „sehr gut“-Bewertung fertig geworden und kann nunmehr im Publikationsforum Scribd gelesen und heruntergeladen werden. Dasselbe gilt für eine englische Zusammenfassung der Arbeit.
Das „einschlägig“ wichtigste Ergebnis ist der eindeutige Nachweis von reichlich auftretenden sehr starken Schockeffekten, die in der Wissenschaft als Beweis für einen Meteoriteneinschlag gelten. Die Schockeffekte treten in Impaktgläsern und vor allem auch in deformierten und bis zum Schmelzen gebrachten Geröllen auf, wie sie in gleicher Form im Kraterstreufeld des Chiemgau-Impaktes beobachtet werden. In der Diplomarbeit wird ausdrücklich ein Bezug zum Chiemgau-Impakt hergestellt, und es ist nunmehr absehbar, dass über eine mögliche Gleichzeitigkeit beider Impakte – Chiemgau und Saarland – verstärkt diskutiert wird.
Weiterlesen-Anklicken führt zu einer kleinen Zusammenstellung von Dünnschliff-Aufnahmen mit Schockeffekten aus der Diplomarbeit von Nico Berger.
Abb.1. Schockeffekt im Dünnschliff: Ballenstrukturen mit SiO2-Hochtemperaturmineralen Cristobalit und Tridymit. Links gekreuzte Polarisatoren (xx), rechts linear polarisiertes Licht (II).
Abb. 2. Vollständig durch starken Schock in diaplektisches Glas umgewandelte Quarzkörner; xx.
Abb. 3. Geschockter Quarzit mit getoastetem Quarz und Ballenstrukturen.
Abb. 4. Geschockter Biotit mit multiplen Scharen von PDFs.
Abb. 5. Multiple Scharen planarer Brüche und Flecken diaplektischen Glases in Quarz gelten als diagnostisch für Schock.
Abb. 6. Schock-Spallation: Offene, glasgefüllte Zugrisse in einem Quarzkorn. Identische Effekte treten in geschockten Quarzen aus dem Chiemgau-Kraterstreufeld auf.